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Stiftung Auffangeinrichtung BVG im Pensionskassen Vergleich

Stiftung Auffangeinrichtung BVG im Pensionskassen Vergleich

Übersicht

Sicherheit
Performance
Kosteneffizienz

Vermögensaufteilung

Aktienanteil CHImmobilienanteilObligationen und HypothekenAlternative Anlagen & AnderesCash
Aktienanteil CH 26.60%
Immobilienanteil 16.50%
Obligationen und Hypotheken 51.70%
Alternative Anlagen & Anderes 4.00%
Cash 0.70%

Kennzahlen

Allgemeine Informationen

Gründungsjahr

1985

Anschlüsse

28’311

Versicherte

50’877

Altersrentner

8’861

Sicherheit

Deckungsgrad 2023

119.30%

Deckungsgrad 2008

-

Technischer Zins Altersrente

2.00%

Anteil Renter DK

47.87%

Verzinsung obligatorisch

Verzinsung 2021-2023

1.25%

Verzinsung 2019-2023

1.15%

Verzinsung 2014-2023

1.25%

Verzinsung überobligatorisch

Verzinsung 2021-2023

0.65%

Verzinsung 2019-2023

0.61%

Verzinsung 2014-2023

0.98%

Performance

Performance 2021-2023

-0.63%

Performance 2019-2023

1.99%

Performance 2014-2023

-

Kosten

Verwaltungskosten pro versicherter Person (in CHF)

250.32

Vermögensverwaltungskosten

0.22%

Die Stiftung Auffangeinrichtung BVG ist eine zentrale Institution im Schweizer Vorsorgesystem, die eine wichtige Rolle in der beruflichen Vorsorge (zweite Säule) spielt. Sie dient als Auffangnetz für Arbeitgeber und Arbeitnehmer, die keine andere Möglichkeit haben, sich einer Vorsorgeeinrichtung anzuschliessen, und stellt sicher, dass alle berechtigten Personen Zugang zu den Leistungen der beruflichen Vorsorge erhalten.​

Geschichtlicher Hintergrund

Die Einführung des Bundesgesetzes über die berufliche Alters-, Hinterlassenen- und Invalidenvorsorge (BVG) im Jahr 1985 markierte einen bedeutenden Schritt in der Schweizer Sozialpolitik. Mit diesem Gesetz wurde die zweite Säule der Altersvorsorge obligatorisch, um den Lebensstandard im Alter zu sichern. Um sicherzustellen, dass alle Arbeitnehmer und Arbeitgeber Zugang zu einer Vorsorgeeinrichtung haben, wurde die Stiftung Auffangeinrichtung BVG gegründet. Sie übernimmt die Aufgabe, jene Arbeitgeber und Arbeitnehmer zu versichern, die keine andere Vorsorgelösung finden.​

Aufgaben und Funktionen

Die Stiftung Auffangeinrichtung BVG erfüllt mehrere zentrale Aufgaben im Schweizer Vorsorgesystem:​

  • Anschluss von Arbeitgebern und Arbeitnehmern: Arbeitgeber, die keine eigene Vorsorgeeinrichtung haben oder von keiner anderen Pensionskasse aufgenommen werden, können sich der Auffangeinrichtung anschliessen. Ebenso haben Arbeitnehmer, deren Arbeitgeber ihrer Anschlusspflicht nicht nachkommen, die Möglichkeit, sich direkt bei der Stiftung zu versichern. 

  • Versicherung von Arbeitslosen: Arbeitslose Personen sind über die Stiftung gegen die Risiken von Tod und Invalidität versichert. Die Prämien hierfür werden zur Hälfte vom Arbeitslosengeld abgezogen, die andere Hälfte übernimmt die Arbeitslosenkasse. ​

  • Verwaltung von Freizügigkeitsleistungen: Wenn Versicherte ihre Stelle wechseln und keine neue Vorsorgeeinrichtung angeben, werden ihre Freizügigkeitsleistungen von der Stiftung verwaltet. Dies stellt sicher, dass die Vorsorgegelder erhalten bleiben und die Versicherten ihren Anspruch nicht verlieren. 

  • BVG Exchange Plattform: Um den Datenaustausch zwischen Vorsorgeeinrichtungen zu erleichtern, hat die Stiftung 2012 die Plattform BVG Exchange lanciert. Diese ermöglicht eine effiziente und digitale Vernetzung der Einrichtungen und trägt zur Kosteneinsparung bei. ​ 

Aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen

In den letzten Jahrzehnten hat sich die Anzahl der bei der Auffangeinrichtung versicherten Personen vervierfacht, was auf die zunehmende Mobilität und Flexibilität des Arbeitsmarktes zurückzuführen ist. Trotz dieses Wachstums bleibt der Anteil der Versicherten im Vergleich zum gesamten Vorsorgesystem stabil bei unter einem Prozent, was die Funktion der Stiftung als Auffangnetz unterstreicht. ​ 

Eine der Herausforderungen, denen sich die Stiftung gegenübersieht, ist der Umgang mit kontaktlosen Freizügigkeitskonten. Ende 2022 waren 62 Prozent der von der Stiftung verwalteten 1,4 Millionen Freizügigkeitskonten kontaktlos, was bedeutet, dass der Kontakt zu den Inhabern verloren gegangen ist. Auf diesen Konten liegen insgesamt 5,6 Milliarden Franken, was 34 Prozent des gesamten verwalteten Vermögens entspricht. Die Stiftung arbeitet kontinuierlich daran, diese Gelder ihren rechtmässigen Eigentümern zuzuführen. ​ 

Politische Aspekte und Reformen

Die Stiftung Auffangeinrichtung BVG steht im Zentrum politischer Diskussionen, insbesondere im Zusammenhang mit Reformen der beruflichen Vorsorge. Die geplante BVG-Reform zielt darauf ab, die Eintrittsschwelle zu senken und den Koordinationsabzug anzupassen, was direkte Auswirkungen auf die Stiftung haben wird. Schätzungen zufolge könnte dies zu einem Anstieg der Versicherten um etwa 7'000 Personen führen und die Summe der Altersgutschriften um 40 Millionen Franken erhöhen. Gleichzeitig könnten Rückstellungen für überhöhte Umwandlungssätze von einmalig ca. 30 Millionen Franken aufgelöst werden. ​ 

Ein weiterer politischer Aspekt betrifft die Anlage der Freizügigkeitsgelder. Der Bundesrat hat vorgeschlagen, der Stiftung weiterhin zu erlauben, Freizügigkeitsgelder zinslos bei der Bundestresorerie anzulegen, um sie vor den Schwankungen der Finanzmärkte zu schützen. Diese Massnahme soll die finanzielle Stabilität der Stiftung sichern und wurde in der Vernehmlassung positiv aufgenommen. ​ 

Fazit

Die Stiftung Auffangeinrichtung BVG spielt eine unverzichtbare Rolle im Schweizer Vorsorgesystem, indem sie als Sicherheitsnetz für Arbeitgeber und Arbeitnehmer fungiert, die keine andere Vorsorgelösung finden. Durch ihre vielfältigen Aufgaben und die Anpassung an aktuelle Herausforderungen trägt sie massgeblich zur Stabilität und Sicherheit der beruflichen Vorsorge in der Schweiz bei.

Haben Sie weitere Fragen zur Vorsorge?

So komplex Vorsorge auch ist: Wir können sie Ihnen verständlich erklären. Zögern Sie nicht, wenn Sie Fragen zur zweiten Säule oder zu Pensionskassen haben. Gerne beraten wir Sie auch umfassend und persönlich.

Pensionskasse Berater